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UEFA: EM-Schiedsrichter setzen auf kürzere Nachspielzeiten und neue Kommunikationsregeln

Keine langen Nachspielzeiten wie bei der WM

Inhaltsverzeichnis

Die UEFA hat kurz vor dem Start der Europameisterschaft klargestellt, dass es bei diesem Turnier keine langen Nachspielzeiten wie bei der Weltmeisterschaft in Katar geben wird. Während bei der WM Spiele oft über 100 Minuten dauerten, soll dies bei der EM nur in Ausnahmefällen vorkommen. Roberto Rosetti, Schiedsrichterchef der UEFA, betonte bei einem Medientermin in München am 12. Juni 2024, dass die Schiedsrichter angewiesen wurden, das Spiel zu beschleunigen. Unterbrechungen sollen zügig beendet und das Spiel schnell wieder aufgenommen werden. Acht oder neun Minuten Nachspielzeit seien denkbar, aber das Ausmaß der WM soll nicht zur Norm werden. Rosetti verwies darauf, dass in Europa, besonders in der Champions League, eine hohe Nettospielzeit üblich sei.

Kommunikationsregel: Nur der Kapitän spricht mit dem Schiedsrichter

Rosetti verteidigte den neuen Ansatz, dass bei wichtigen Entscheidungen nur der Mannschaftskapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf. Dies geschehe nicht zum Vorteil der Schiedsrichter, sondern zum Wohl des Spiels und seines Images. Durch diese Regelung sollen Erklärungen direkt an den Kapitän und nicht an alle Spieler in stressigen Situationen gegeben werden. Sollte der Kapitän ein Torwart sein, wird ein anderer Ansprechpartner festgelegt.

Reaktionen auf die neue Regelung

Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich positiv zur neuen Regel und meinte, dass im Fußball zu viel geredet werde, auch von ihm selbst. Er räumte jedoch ein, dass die Regelung ohne vorherige Erprobung eingeführt wird, was eine Herausforderung für Spieler darstellen könnte, die an andere Verhaltensweisen gewöhnt sind. Dennoch seien die Spieler sensibilisiert. Bedenken, dass die Regelung zu vielen Gelben Karten führen könnte, wies Rosetti zurück. Er betonte, dass alle Beteiligten informiert seien und nun damit begonnen werde, die Regelung umzusetzen. Gelbe Karten sollen weiterhin nur dann vergeben werden, wenn es notwendig ist.

Strengere Ahndung von Fouls und Halten

Rosetti präsentierte zudem mehrere Videos und erläuterte weitere Vorgaben an die Schiedsrichter:

  • Die Schwelle für Rote Karten bei groben Fouls werde niedrig sein.
  • Auf Halten im Strafraum, besonders bei Eckbällen, soll verstärkt geachtet und gegebenenfalls ein Elfmeter gepfiffen werden.
  • Schwalben seien wegen des Video-Assistenten sinnlos.
  • Der Umgang mit Handspiel werde wie im Europapokal gehandhabt.

Einsatz moderner Technik

Viel Technik wird zum Einsatz kommen, darunter der Video-Assistent, Torlinientechnik, halb-automatische Abseitserkennung und ein Chip im Ball zur Ermittlung des Moments der Ballabgabe bei Abseitspositionen. Entscheidungen des Video-Assistenten sollen durch Textanzeigen auf den Videowänden näher erläutert werden. Bei FIFA-Turnieren wurden diese Erklärungen zuletzt durch das Stadionmikrofon angesagt.

Auswahl der Schiedsrichter: Qualität steht im Vordergrund

Bei der EM werden ausschließlich männliche Schiedsrichter zum Einsatz kommen, obwohl bei der WM in Katar noch Stéphanie Frappart aus Frankreich beteiligt war. Rosetti erklärte, dass die Auswahl nur nach einem Kriterium erfolge: Qualität. Er zeigte sich zufrieden mit den nominierten Schiedsrichtern. ARD-Schiedsrichterexperte Lutz Wagner ergänzte, dass die UEFA nach strikten Leistungskriterien der vergangenen Saison vorgehe. Da bei der EM weniger Spiele stattfinden als bei der WM, sei auch die Anzahl der Schiedsrichter geringer.

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